Hartmut Kiewert - ANIMAL UTOPIA II
Freitag, 20. März 2020 - Samstag, 26. September
2020
Finissage 27. September 2020, 11 - 14 Uhr
Virtueller Rundgang durch die Ausstellung
Unser Verhältnis zu Tieren ist zutiefst ambivalent. Während wir den einen gleichsam den Status von Familienmitgliedern zugestehen, verschließen wir die Augen vor dem Leid der anderen, denen wir die Rolle als Lieferanten von Nahrung und Kleidung zugewiesen haben. Diese willkürliche Einteilung in Haus- und Nutztiere hebt Hartmut Kiewert in seinen Bildern auf und entwirft in malerisch großartigen Szenarien die Utopie eines neuen Mensch-Tier-Verhältnisses. Da tauchen Kühe, Schweine oder Hühner ganz selbstverständlich in unserer Alltagswelt auf, bevölkern Straßen und Einkaufszentren oder nehmen auf unseren Sofas Platz. Da picknicken Menschen und Tiere gemeinsam und entspannt in surrealistischen Landschaften, während im Hintergrund die Ruinen von Fleischfabriken, Mastanlagen und Schlachthöfen langsam zerfallen. Regelmäßig porträtiert der Künstler aber auch einzelne Tierpersönlichkeiten, die er bei Aufenthalten auf Lebenshöfen kennenlernt. So manche finden sich dann in seinen großen Szenarien wieder. Hartmut Kiewert ruft in seinen Bildern den Betrachter auf, eine andere Perspektive einzunehmen und Tiere als das zu begreifen, was sie sind - soziale, leidensfähige Individuen wie wir.
Our relationship to animals is deeply ambivalent. While we grant the status of family members to some, we close our eyes to the suffering of others to whom we have assigned the role of food and clothing suppliers. Hartmut Kiewert abolishes this arbitrary division into pets and farm animals in his paintings and creates the utopia of a new human-animal relationship in painterly magnificent scenarios. Cows, pigs or chickens appear quite naturally in our everyday world, populating streets and shopping malls or taking a seat on our sofas. People and animals picnic together and relax in surrealistic landscapes, while the ruins of meat factories, fattening facilities and slaughterhouses are slowly crumbling in the background. The artist also regularly portrays individual animal personalities at farmed animal sanctuaries. Some of them are then to be found in his large-scale scenarios. In his pictures, Hartmut Kiewert calls on the viewer to take a different perspective and to understand animals for what they are - social, sentient individuals like us.
Stationen • 1980 in Koblenz geboren, 2001-2003 Studium der Architektur an der TU Berlin, 2003-2010 Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein, Halle, 2010 Diplom mit Auszeichnung, 2010-2012 Aufbaustudium bei Prof. Thomas Rug, Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Halle, seit 2013 freischaffender Maler und Grafiker in Leipzig
Auszeichnungen • 2012 Pilotenküche, Atelierstipendium, Spinnerei, Leipzig, 2007-2010 Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes
Ausstellungen • seit 2005 Einzelausstellungen u. a. in Leipzig, Halle, Berlin, Münster, Essen ("Evolution of Revolution", Sanaa-Gebäude 2012) sowie zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen, u. a. in der Städtischen Galerie "Die Fähre" Bad Saulgau (zusammen mit Pavel Feinstein, Rudi Hurzlmeier und Bruno Pontiroli), Bergbau- und Stadtmuseum Weilburg an der Lahn, Kunsthalle Hannover
Stages • 2001-2003 study of architecture at the TU Berlin, 2003-2010 study of painting and graphics at the Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein, Halle, 2010 diploma with distinction, 2010-2012 postgraduate studies with Prof. Thomas Rug, Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle, since 2013 freelance painter and graphic artist in Leipzig
Awards • 2012 Pilotenküche, Atelierstipendium, Spinnerei, Leipzig, 2007-2010 Scholarship of the German National Academic Foundation
Exhibitions • since 2005 solo exhibitions in Leipzig, Halle, Berlin, Münster, Essen ("Evolution of Revolution", Sanaa Building 2012) and numerous participations in exhibitions, in the Municipal Gallery "Die Fähre" Bad Saulgau, in the Kunsthalle Faust Hannover, in the Museum of Modern Art Bremen, Nietzsche Documentation Centre Naumburg/Saale